Ahmadiyya-Gemeinde: Tag der offenen Moschee
Vorsitzender Zia Ahmed (links ) und Zeeshan Rajput, in der Ahmadiyya-Gemeinde zuständig für den interreligiösen Dialog , begrüßen die Gäste in der Moschee am Bullenhof. Foto Wahba
Der Tag der deutschen Einheit soll auch ein Tag der interreligiösen Einheit sein. So erklärt Zeeshan Rajput den Gästen in der Moschee, warum die Ahmadiyya-Gemeinde ausgerechnet an diesem Tag ihren Tag der offenen Tür veranstaltet.
Von Rachel Wahba
Rajput ist in der Stade Gemeinde zuständig für den interreligiösen Dialog. Die islamische Gemeinde, sagt er, wolle damit auch ihre Verbundenheit zu dem Land zeigen, in dem die Muslime leben.
Der Tag der deutschen Einheit soll auch ein Tag der interreligiösen Einheit sein. So erklärt Zeeshan Rajput den Gästen in der Moschee, warum die Ahmadiyya-Gemeinde ausgerechnet an diesem Tag ihren Tag der offenen Tür veranstaltet. Rajput ist in der Stade Gemeinde zuständig für den interreligiösen Dialog. Die islamische Gemeinde, sagt er, wolle damit auch ihre Verbundenheit zu dem Land zeigen, in dem die Muslime leben.
90 Besucher kamen am Montag in die Moschee, in der zurzeit auch eine Islam-Ausstellung gezeigt wird. Einen Imam hat die Gemeinde noch nicht. Aber Rajput und der amtierende Vorsitzende der Ahmadiyya-Gemeinde Am Bullenhof, Zia Ahmed, sind zuversichtlich, dass Stade in den nächsten Jahren einen eigenen Imam bekommt.
Bis dahin übernehmen die Betreuer die täglichen Gebete in der Moschee. Fünf Mal am Tag werden die gläubigen Muslime zum Gebet in die Moschee gerufen. 86 Mitglieder hat die Stader Gemeinde – die Tendenz sei steigend. Rajput: „Als wir unsere Moschee im Jahr 2008 hier eröffneten, waren wir 50 Mitglieder. Inzwischen ist die Moschee bei größeren Anlässen schon zu klein für alle Gläubigen.“
Deutschlandweit gehören der Ahmadiyya-Gemeinde mehr als 40 000 Mitglieder an. Ihr religiöses Oberhaupt ist Seine Heiligkeit Mirza Masroor Ahmad, dessen Fernsehpredigten auch in die kleine Stader Moschee übertragen werden. Ahmads wichtigstes Thema sei der Weltfrieden.
Rajput und Ahmed nutzen den Tag der offenen Tür, um zum einen über ihr Engagement in der Stadt zu berichten. Die Gemeinde ist in der Flüchtlingshilfe tätig, organisiert regelmäßig Benefiz-Veranstaltungen wie den jährlichen Spendenlauf unter anderem zugunsten des Kinder-Hospizes und organisiert Aufräum-Aktionen in der Innenstadt. Regelmäßig besuchen Schulklassen und Jugendgruppen die kleine Moschee Am Bullenhof, um sich über den hier praktizierten Islam zu informieren.
Zum anderen bietet dieser Tag den Gläubigen die Möglichkeit, ihre Religion einer breiteren Öffentlichkeit näherzubringen. „Islam bedeutet weder Krieg noch Hass, im Gegenteil“, so Rajput. Der von ihnen gelebte Islam bedeute „Liebe für alle, Hass für keinen“. Und der Begriff Dschihad werde von den Islamisten missbraucht. Rajput: „Dschihad bedeutet mein innerer Kampf gegen meine Schwächen, wie etwa Wut oder ein aufbrausendes Wesen.“ Gegen die Radikalisierung junger Muslime setze die Ahmadiyya-Gemeinde Aufklärung und Information. Vor der Moschee wurden den Gästen an diesem Tag Tee, Kaffee, Kuchen und pakistanische Spezialitäten angeboten.