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Steinkirchen

Eine beliebte Schulleiterin sagt Tschüss

„Bye Bye, Ursel“: Die Schulleiterin Ursel Schirmer verlässt die Oberschule Steinkirchen und geht in den Ruhestand. Foto Meybohm

„Bye Bye, Ursel“: Die Schulleiterin Ursel Schirmer verlässt die Oberschule Steinkirchen und geht in den Ruhestand. Foto Meybohm

58 Jahre nach ihrer Einschulung geht für Ursel Schirmer die Schulzeit zu Ende. Die Schulleiterin der Oberschule Steinkirchen wurde am Dienstag offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Schüler, Kollegen und andere Wegbegleiter stellten ihr zum Abschluss ein gutes Zeugnis aus.

Von Catharina Meybohm Mittwoch, 31.01.2018, 09:00 Uhr

Zum Schluss tanzten noch einmal alle Schüler und Lehrer auf, vor und neben der Bühne – und Ursel Schirmer mittendrin. Nachdem alle Reden gehalten und alle Abschiedsgeschenke übergeben waren, ließ es sich die scheidende Schulleiterin der Oberschule bei ihrer Verabschiedung nicht nehmen, noch einmal mit allen gemeinsam zu tanzen, zu klatschen und zu lachen.

Das Programm während der offiziellen Verabschiedung sei ganz nach ihrem Geschmack gewesen, sagte Ursel Schirmer. Die große Turnhalle war rappelvoll. Neben ihren Schülern und dem Kollegium waren auch Vertreter der Landesschulbehörde, der Samtgemeinde Lühe, Rektoren benachbarter Schulen, Freunde und Verwandte gekommen, um der 63-Jährigen für ihr Engagement zu danken und sie mit einer Feier in den Ruhestand zu verabschieden. Es war eine fröhliche, lebendige Veranstaltung: Die Schüler der Varietégruppe wirbelten durch die Halle, schlugen Salti, jonglierten und balancierten auf Bällen. Die Lehrer sangen ein Ständchen, das sie auf ihre Schulleiterin umgedichtet hatten – aus „Bye Bye, Love“ wurde „Bye Bye, Ursel“.

2004 übernahm Ursel Schirmer, die vorher an der Geestlandschule Fredenbeck tätig gewesen war, die Leitung der damaligen Haupt- und Realschule in Steinkirchen. Heute, 14 Jahre später, hat sich einiges an der Schule geändert. Die Haupt- und Realschule wurde in eine Oberschule umgewandelt. Der Ganztagsbetrieb wurde eingeführt. Eine Mensa wurde in Betrieb genommen. Mit der Förderschule Ottenbeck und der Gemeindebücherei wurden erfolgreiche Kooperationen eingegangen, die das Schulleben bereichern. Es wurde mit einem ganzheitlichen Konzept ein Schwerpunkt auf die Berufsorientierung gelegt, damit die Schüler für den Übergang in das Arbeitsleben gestärkt werden.

Nicht nur die Rahmenbedingungen stimmen, auch das Schulleben in Steinkirchen wurde ausgezeichnet: Bei der Schulinspektion im Jahr 2011 wurden das positive Schulklima, die Schulkultur und das engagierte Kollegium gelobt. „Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich so engagiert für all das eingesetzt haben. Es ist Ihr Verdienst, dass die Schule so gut dasteht“, sagte Michael Gosch – als Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe, aber auch als Vater einer Schülerin.

„Du hast die Schule entscheidend mitgestaltet und eine Generation von Lehrern geprägt, die die Schule in deinem Sinne weiterführen“, sagte Thomas Hoffschröer in seiner Rede. Der bisherige Konrektor wird künftig die Oberschule Steinkirchen leiten. Auch Hoffschröer hob in seiner Rede das Engagement seiner Vorgängerin hervor: Sie sei morgens stets eine der Ersten im Schulgebäude gewesen und nachmittags immer die Letzte, die die Oberschule verlassen hat. „Deine Tür steht immer offen“, sagte Hoffschröer. Ob ein Kollege sich mit der Bitte um einen Rat oder ein Elternteil sich mit einem scheinbar kleinen Problem an sie gewendet hat – die Schulleiterin habe stets alle Belange ernst genommen und respektvoll behandelt.

Auch die drei Schülervertreter gaben ihrer Schulleiterin zum Abschied eine gute Bewertung mit. Sie lobten das Engagement und die Einsatzbereitschaft der Schulleiterin. Schirmer sei stets nah am Geschehen gewesen und habe sich für ihre Schüler Zeit genommen. „Sie haben uns Schülern eine Einstellung vorgelebt, von der wir uns viel abschauen können“, sagte einer der Schülervertreter. Die Rektorin sei für die Jugendlichen ein Vorbild – nicht nur als Lehrerin, sondern als Mensch.

Ursel Schirmer selbst bezeichnete die Schule als eine Art Heimat. Sie habe sie nie bloß als Ort des Lernens verstanden, sondern als Ort des Miteinanders und der gegenseitigen Unterstützung. Ihr Dank galt von den Mitarbeitern der Landesschulbehörde bis zum Hausmeister allen, die den Schulalltag mit gestalten und bereichern.

Zuletzt richtete Ursel Schirmer sich an ihre Schüler: „Ich bin stolz auf euch. Jeder von euch wird seinen Weg gehen – ich würde mich freuen, wenn ich von euch höre.“

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