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Holzschnitzel erzeugen viel Wärme

Die Holzhackschnitzel für die erste Heizsaison liegen auf dem Hof von Sönke Klintworth in der Schützenstraße bereit. Auf dem Foto von links: Dieter Blecken (Kreissparkasse), Heizungsbauer Heiko Fischer, Betreiber Sönke Klintworth und Samtge

Die Holzhackschnitzel für die erste Heizsaison liegen auf dem Hof von Sönke Klintworth in der Schützenstraße bereit. Auf dem Foto von links: Dieter Blecken (Kreissparkasse), Heizungsbauer Heiko Fischer, Betreiber Sönke Klintworth und Samtge

In Kutenholz wird bald Heizenergie direkt in 45 Wohnhäuser geliefert – Auch mehrere öffentliche Gebäude sind angeschlossen.

Von Hans-Lothar Kordländer Dienstag, 13.10.2015, 18:35 Uhr

Über ein Fernleitungsnetz wird ab November Wärme direkt in 45 Kutenholzer Wohnhäuser sowie in öffentliche Gebäude fließen. Die zentrale Holzhackschnitzel-Heizungsanlage, die auf dem Hof Klint in der Schützenstraße in Zusammenarbeit mit Eigentümer Sönke Klint, der Gemeinde und Samtgemeinde sowie dem Heizungsbauer Heiko Fischer aus Bargstedt und der Fredenbecker Kreissparkasse gebaut wird, ist fast fertig. Das Hauptleitungsnetz ist startklar, die Hausanschlüsse sollen nach und nach erfolgen. Rund eine Million Euro wurden in die zukunftsorientierte Einrichtung investiert.

Das gesamte Konzept firmiert unter dem Namen „Kutenholzer Wärme GbR“. Ein dreieinhalb Kilometer langes Wärmeleitungsnetz ist dafür von der Schützenstraße aus in Kutenholz verlegt worden. „Mit 50 Anschlüssen von Häusern haben wird während der Planungen gerechnet“, berichtet Heiko Fischer. Letztendlich seien es nun 45 Interessierte beteiligt. „Ein gutes Ergebnis.“ Den ersten Wärmeanschluss wird demnächst der neue Nachbar von Familie Klint bekommen, dessen neugebautes Haus bald fertig sein wird.

Auch die anderen Häuser, mit deren Besitzer Verträge zur Lieferung von Wärme geschlossen wurden, können weiterhin ihr bestehendes Heizungssystem nutzen. Daran lässt sich ein Wärmetauscher anschließen. „Natürlich sind mehrere Sicherheiten eingebaut worden, sodass die Häuser auch bei einem Ausfall der zentralen Holzhackschnitzel immer mit Wärme beliefert werden können“, teilte Fischer mit.

Etwa 2000 Kubikmeter Holzhackschnitzel sind in den vergangenen Wochen schon auf dem Hof Klint zusammengeschoben worden. „Das ist alles Schnittholz von Bäumen an Wegesrändern“, sagte Samtgemeindebürgermeister Ralf Handelsmann. Die Wärmeheizungsbetreiber gehen davon aus, dass immer genügend Schnittholz in der Fredenbecker Samtgemeinde zur Verfügung stehen wird und keine größeren Mengen aus Nachbarbereichen herangekarrt werden müssen. „Es wächst genügend Holz nach.“ Aus diesem Grund befürworten Samtgemeindebürgermeister Handelsmann und der Kutenholzer Bürgermeister Gerhard Seba das innovative Kutenholzer Projekt auch. So hätten sich Samtgemeinde und Gemeinde auch entschlossen, öffentliche Gebäude, wie die Kutenholzer Festhalle, die Schule, den Kindergarten und das Feuerwehrhaus an das Leitungsnetz anzuschließen. „Wir verwenden nachhaltige Rohstoffe und verbrauchen keine Ressourcen wie Öl und Gas.“

Mit zentralen Holzhackschnitze-Heizungen hat Firma Fischer in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht. In Bargstedt und Ohrensen laufen bereits vom Unternehmen gebaute Anlagen mehr als zufriedenstellend.

Auf der Suche nach einer neuen Heizung für sein Haus kam Sönke Klint auch auf Fischer zu. „Ich wollte eigentlich immer eine Energieanlage kaufen, die mit nachwachsenden Rohstoffen läuft.“ Fischer und Klint unterhielten sich in einem Beratungsgespräch über Hackschnitzelheizungen. Aus dem Gespräch erwuchs die Idee, eine große zentrale Anlage zu bauen, mit der auch Wärme für Nachbarhäuser und mehr erzeugt werden kann. „Die Dorfgemeinschaft wird davon profitieren“, so Seba.

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