Polizei Hamburg: 30-Jähriger fast totgetreten – Hitler-Bild führt zu Waffenfund
Illustration: Das SEK der Hamburger Polizei stellte in der Wohnung eines 51-Jährigen Waffen und Handgranaten sicher. Symbolfoto: dpa
Tatort Großstadt: In Hamburg-Billstedt werden drei Tatverdächtige nach einem brutalen Überfall verhaftet. In Eidelstedt hebt die Polizei einen Waffennarr mit Hitler-Sympathien aus.
Gut sechs Wochen nach einem beinahe tödlichen Überfall auf zwei Brüder in Hamburg-Billstedt hat die Polizei drei Verdächtige verhaftet. Die drei Deutschen im Alter von 18, 22 und 36 Jahren - ebenfalls Brüder - sollen zusammen mit zwei Komplizen ihren Opfern am 7. Juli aufgelauert haben, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Angreifer sollen einem 30-Jährigen so heftig gegen den Kopf getreten haben, dass er lebensgefährlich verletzt wurde und auf der Intensivstation behandelt werden musste. Sein 31 Jahre alter Bruder erlitt eine Platzwunde im Gesicht.
Nach umfangreichen Ermittlungen habe die Mordkommission die mutmaßlichen Täter identifizieren können. Am Mittwoch seien vier Durchsuchungs- und drei Haftbefehle vollstreckt worden. In Glinde bei Hamburg seien der 18- und der 22-Jährige gefasst worden, im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf der 36-jährige. Im Verdacht stünden außerdem ein 20-jähriger Deutscher und ein 28 Jahre alter Deutsch-Libanese.
An dem Einsatz seien Zielfahnder des Landeskriminalamts Hamburg und das Spezialeinsatzkommando Schleswig-Holstein beteiligt gewesen. Es sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Zum möglichen Motiv für die Tat teilte die Polizei nichts mit. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauerten an, hieß es lediglich.
Waffen und mögliche Handgranaten bei 51-Jährigen gefunden
Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Hamburg-Eidelstedt hat die Polizei Schusswaffen und mögliche Handgranaten gefunden. Die Beamten seien am Donnerstagmorgen angerückt, weil der 51 Jahre alte Wohnungsinhaber im Verdacht stehe, ein Hitler-Bild in einer WhatsApp-Gruppe gepostet zu haben, sagte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering. Gegen den Mann werde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Die sichergestellten Waffen seien «Zufallsfunde» gewesen.
Der 51-Jährige habe eine waffenrechtliche Erlaubnis. Darum werde geprüft, ob er die sichergestellten Gegenstände besitzen durfte oder ob sie einen Verstoß gegen das Waffen- oder Sprengstoffgesetz darstellen. Die Beamten fanden den Angaben zufolge neben einer Langwaffe, Munition und möglicherweise Handgranaten auch Elektroschocker und Messer.
Bei dem Einsatz unter Beteiligung des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Hamburger Polizei sei der 51-Jährige nicht angetroffen worden. Die Beamten konnten ihn später festnehmen. Der Beschuldigte habe sich kooperativ verhalten.
Hamburger Ermittlern gelingt Schlag gegen Handel mit Doping- und Potenzmitteln
Deutsche und dänische Ermittler haben in einem Verfahren um den illegalen Handel mit Doping- und Potenzmitteln mehr als acht Tonnen dieser Produkte sichergestellt. Der Schwarzmarktwert betrage nach Schätzungen mehr als 11,5 Millionen Euro. Den Ermittlungserfolg teilte das Zollfahndungsamt Hamburg am Donnerstag mit. Es handele sich hierbei um eine der größten Sicherstellungen von Dopingmitteln in Europa. Sechs Verdächtige wurden den Angaben zufolge wegen des Verdachts des Schmuggels und des Handels großer Mengen Dopingmittel und Potenzmittel festgenommen. Sie sitzen in Dänemark in Untersuchungshaft.
Monatelang wurde laut Zollfahndungsamt Hamburg ermittelt. Bereits am 13. Juni habe es einen länderübergreifenden Einsatz gegeben. Zahlreiche Objekte in Dänemark und Norddeutschland wurden durchsucht. „Die Tätergruppierung nutzte unter anderem die dänisch-deutsche Grenze, um das Entdeckungsrisiko beim Transport zu verringern”, teilten die Ermittler weiter mit. „Über diese Grenze konnten die vermutlich zuvor aus Drittländern illegal importierten Präparate im freien Warenverkehr der EU in Dänemark, Deutschland und in andere Länder Europas verkauft werden.”
Nachdem der Hauptbeschuldigte eine Sendung mit solchen Produkten in Kolding (Dänemark) von einem Kurier übernommen und in sein Lager gebracht habe, sei der Zugriff erfolgt. Am 7. Juli wurde laut Zollfahndungsamt ein weiteres Lager entdeckt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Gruppe bereits seit Jahren mit den illegalen Mitteln handelte. (dpa)